Frauen-Handball-EM 2026: Deutschland positioniert sich

2024 ist bekanntlich das Jahr der Europameisterschaften auf deutschem Boden. Neben dem Fußball trägt auch der Handball sein entsprechendes Turnier in der Bundesrepublik aus. In beiden Fällen sind es die Nationalmannschaften der Männer, die sich messen werden, um die EM-Krone zu erringen. Dem DHB wurde außerdem nachgesagt, Interesse an der Ausrichtung der Frauen-EM zu haben, die zwei Jahre später stattfindet. Diesbezüglich hat sich der deutsche Verband jetzt positioniert – und den Daumen gesenkt.

Zu nahe an der Männer-WM für den Geschmack des DHB

Ursprünglich hätte Russland die Frauen-EM 2026 ausrichten sollen. Die Europäische Handball-Föderation (EHF) entzog dem Land aber aus den bekannten Gründen das Turnier und sucht seitdem händeringend nach einem alternativen Gastgeber. Deutschland schien eine ausgezeichnete Lösung zu sein, da die Infrastruktur (nicht nur) aufgrund der EM 2024 ohnehin vorhanden ist.

Allerdings ist die Bundesrepublik im Januar 2027 auch Gastgeber der Weltmeisterschaft der Männer. Die EM der Frauen soll im Dezember 2026 stattfinden. Zwischen dem Finale der Europameisterschaft und dem Beginn der Weltmeisterschaft liegen gerade einmal zweieinhalb Wochen. Dies ist terminlich zu nahe nach der Einschätzung des DHB. Es sei „nicht leistbar“, die EM noch auszurichten, erklärt Verbandssportvorstand Alex Kromer.

Zumal es nicht so ist, dass Deutschland als Gastgeber für Frauen-Turniere nicht in Erscheinung treten würde. Die Weltmeisterschaft 2025 richtet die Bundesrepublik gemeinsam mit den Niederlanden aus. Der DHB erwähnt es nicht direkt in seiner Absage, aber zwischen 2024 und 2027 würden dann fast alle großen Handball-Turniere auf deutschem Boden stattfinden. Dies dürfte nach dem Geschmack der Organisatoren einfach etwas zu viel sein. Andere Länder sollen auch die Chance erhalten, als Gastgeber zu fungieren.