Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt haben sich in der Gruppenphase der Champions League eine echte Abwehrschlacht geliefert. Im Nord-Derby am Sonntagabend konnte sich am Ende aber keine der beiden Mannschaften durchsetzen. Kiel und Flensburg trennten sich 20:20, was vor allem für Kiel einen weiteren Rückschlag bedeutet. Aktuell steht man mit drei Punkten aus vier Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Die Kieler waren generell alles andere als gut in die Saison gestartet. Zuletzt konnte man aber einen leichten Aufwärtstrend starten, in dem man die letzten beiden Bundesligaspiele gewann. In der Champions League hatte man ebenfalls die Chance auf einen Befreiungsschlag, verpassten diesen am Ende jedoch knapp.
Rein spielerisch war das Nord-Derby vor allem durch die Defensivleistung und die Abschlussschwäche beider Mannschaften geprägt. Nachdem es nach vier Minuten 2:2 stand, hörten beide Mannschaften erst einmal auf, weitere Tore zu erzielen. Kiel gelang in den folgenden elf Minuten kein weiterer Treffer, Flensburg blieb sogar 16 Minuten ohne Tor. Einen großen Anteil an den fehlenden Toren hatte auch der Kieler Torhüter Niklas Landin, der einige starke Paraden zeigte. Dies war auch einer der Gründe dafür, warum sich Kiel bis zur Halbzeit leicht absetzen konnte und es mit 9:7 in die Pause ging.
In der 2. Halbzeit sahen die Zuschauer ein ähnliches Spiel wie in den ersten 30 Minuten. Beiden Teams fehlte an diesem Tag einfach die Treffsicherheit. Dafür blieb die Begegnung bis in die Schlussphase hinein spannend. So gelang den Flensburgern kurz vor dem Abpfiff tatsächlich der Ausgleich. Kiel versuchte im Gegenzug doch noch den Siegtreffer zu erzielen, der Wurf von Rechtsaußen Niclas Ekberg scheiterte jedoch. Kiels Trainer Alfred Gislason machte dem Spieler jedoch keinen Vorwurf. Für ihn war dem Fehlwurf ein Foul vorausgegangen, für das seine Mannschaft eigentlich einen Siebenmeter hätte bekommen müssen. Die Schiedsrichter entschieden jedoch anders und so blieb es beim 20:20.
Die Flensburger rutschen nach dem Unentschieden vom 2. auf den 3. Platz in der Tabelle, haben jedoch immer noch gute Chancen auf die KO-Runde. In der Champions League qualifiziert sich der Gruppenerste direkt für das Viertelfinale, die nachfolgenden fünf Mannschaften spielen im Achtelfinale.